Da es im Ubayetal eine Vielzahl von Pässen gibt, hat man hier den "Brevet des 7 Cols" ins Leben gerufen: Ausgehend von Barcelonnette legt man ca. 400km und 7200hm zurück. Wenn man alle Stempel beisammen hat, kann man sich in der Tourist-Info seine Urkunde abholen. Die Stempelkarte bekommt man in jeder Tourist-Info im Tal, wir haben sie uns in Barcelonnette geholt. Allerdings muss man die Stempelautomaten auf den Bergen manchmal ein wenig suchen.

Es sind sieben sehr unterschiedliche Pässe, mit mehr oder weniger Auto- und Motorradverkehr, aber eines haben sie alles gemeinsam: sie sind landschaftlich ein Traum. Die Höhenprofile der einzelnen Pässe sind auf der Homepage vom Ubayetal zusammengestellt.

Der Col de la Bonette wird häufig als der höchste Alpenpass Europas bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich bei dem höchsten Punkt aber um eine Ringstraße um die Cime de la Bonette, die an ihrer höchsten Stelle 2802 Meter hoch ist. Der eigentlich Passübergang liegt auf einer Höhe von 2715m und belegt damit Platz vier der höchsten befahrbaren Alpenpässe Europas. Wenn man schon 32km zum Passübergang hochfährt, sollte man aber die zwei Kilometer zusätzlich für die Schleife mit einplanen. Denn hier steht nicht nur ein Gedenkstein, sondern man kann über einen kleinen Pfad zu Fuß weitere 60 Höhenmeter zum Gipfel zurücklegen. Hier liegen einem die Seealpen und der wunderschöne Mercantour-Nationalpark zu Füßen.

Die Steigung für diese Auffahrt liegt bei 5-10% und hält sich relativ gleichmäßig.

Über 25km geht es 1190 hm hinauf zum Col de la Cayolle. Vom Stellplatz in Uvernet-Fours folgt man der D902 und fährt zunächst durch die Gorges du Bachelard. Am Fuße der Schlucht folgt man dem Lauf der Bachelard auf einer teilweise einspurigen Straße. Nach ca. 16 km hat man Bayasse (1783) erreicht und passiert den Bach. Die verbleibenden 9,5 km bis zum Gipfel führen durch Lärchenwälder und ausgedehnte Wiesenmatten und weisen max. 10% Steigung auf.

Der Col de la Cayolle ist Teil der Route des Grandes Alpes

Der Vars-Pass ist eine wichtige Verbindung zwischen dem Guil-Tal im Norden und dem Ubaye-Tal im Süden. Dementsprechend ist er auch etwas stärker frequentiert. Vielleicht lag es am Wetter, aber wir fanden den Col de Vars landschaftlich nicht sonderlich reizvoll.

Die Straße zum Col d'Allos verläuft mehr oder weiger parallel zur Auffahrt zum Col de la Cayolle. Die D908 zweigt von der D902, die zum Col de la Cayolle führt, ab. Die Straße führt spektakulär immer am Hang entlang. Nach einiger Zeit hat man garndiose Ausblicke auf die Gorges de Bachelard, durch die man zum Col de la Cayolle fährt. Insgesamt eine landschaftlich schöne Auffahrt mit lohnenden Ausblicken, und das auf verkehrsarmem Sträßchen mit moderater Steigung ohne große Rampen. Vom Stellplatz in Uvernet-Fours sind es ca. 16km und 1000hm bis zum Col.

Er hört sich so harmlos an, aber die gut fünf Kilometer vom Ufer des Lac de Serre-Ponçon bis zum Scheitelpunkt steigen fast durchgehend im zweistelligen Bereich an.  Aber auch bei diesem Pass entschädigt die herrliche Aussicht, die man unterwegs immer wieder auf den See hat, für alles. 

Zunächst war auch der Col de Larche Teil des Brevets. Dieser ist mittlerweile für Fahrradfahrer gesperrt (was bei so viel Schwerlastverkehr auch Sinn macht). Stattdessen fährt man nun den Ste-Anne.