September 2017
Nach der Arbeit fahren wir staufrei, aber auch nur über Landstraßen nach Nienhagen. Der Stellplatz bietet sich an, weil wir am nächsten Tag bei Hannover zu einer Feier eingeladen sind. Der Urlaub beginnt! Nachdem wir den folgenden Tag in Hannover und bei der Feier verbracht haben, fahren wir abends noch ein Stück weiter gen Süden. Am Sonntag holen wir uns an der Grenze in Basel ein neues Formular für die Schwerlastabgabe und düsen durch die Schweiz nach Martigny. Über den Col de Forclaz erreichen wir das Tal von Chamonix. Die vielen Menschenmassen hier überraschen uns allerdings etwas. Der erste Stellplatz, den wir anfahren, ist mit einem Festzelt belegt, der zweite Platz, den wir uns rausgesucht haben, ist eigentlich zum Übernachten verboten, aber Dank einer Trail-Veranstaltung zurzeit freigegeben.
Nienhagen Nr. 23
An unserem ersten Morgen in Frankreich kommen wir sehr zeitig aus dem Bett und starten trotz des bedeckten Himmels zu einer Wanderung zum Glacier Argentiere. Der Gletscher ist wirklich faszinierend. Weniger faszinierend sind die unendlich vielen Menschen, die hier mit der Seilbahn hochkommen sowie der einsetzende leichte Regen.
Wieder unten am Parkplatz, wo die Temperatur mittlerweile auf 27°C angestiegen ist, beschließen wir, die nächste Nacht an einem ruhigeren Ort zu verbringen. Aber viel wichtiger ist eigentlich, dass wir entsorgen müssen. Auf dem Stellplatz in St-Gervais-les-Bains werden wir zumindest alles los, aber der Stellplatz gefällt uns gar nicht, so dass wir weiterfahren. Der Stellplatz am Col de Saisies ist voll, aber der Stellplatz in Areches ist leer. Hier bleiben wir, denn Morgen soll das Wetter schön werden.
1. Heute machen wir eine Tour zum Col du Pre. Völlig ungeplant und unvorbereitet denken wir, dass es schon nicht so schlimm werden wird und starten in der sengenden Mittagshitze! Natürlich wurde es unerwartet steil und steiler, aber oben angekommen, sind die Strapazen schlagartig vergessen. Außerdem ist die Aussicht vom Col wunderschön! Nachdem wir auch dem Lac de Saint Guérin noch einen Besuch abgestattet haben, geht's zurück zum Stellplatz, wo wir nun alleine stehen. Es kommen nur noch ein paar Wanderer mit ihren Mulis und bringen Leben auf den Parkplatz. Wir genießen den Abend gemütlich beim Grillen.
Nr. 48
Wir beschließen, heute über den Cormet de Roseland nach Bourg-St-Maurice zu fahren…und würden es im Nachhinein nicht wieder machen. Der Pass ist zum Teil so eng, dass entgegenkommende Rennradfahrer absteigen müssen, damit es passt! Und in Bourg herrscht ebenfalls das reinste Chaos, weil auch hier die Ultra-Trail-Läufer durchkommen. Wir fahren zunächst zum Stellplatz nach Tigne, aber so richtig sagt uns der Stellplatz nicht zu. Also wieder zurück, wieder durch den Stau in Bourg und hinauf zum Campingplatz in Montchavin. Der Platz ist terrassenförmig angelegt und wir können mit Blick ins Tal fast den ganzen Abend draußen ausklingen lassen. Leider fängt es später an zu regnen und hört auch am nächsten Tag nicht wieder auf. Da die Wettervorhersage für diese Ecke für die nächsten Tage alles andere als rosig ist, beschließen wir schweren Herzens, am nächsten Tag in Richtung Chambery aufzubrechen.
Nr. 49
Schon kurz nachdem wir das Tal in Richtung Grenoble verlassen, kommt die Sonne raus. Wir beschließen kurzerhand, ins Vercors zu fahren und landen mal wieder auf dem Stellplatz in St-Gervais. Hier können wir tatsächlich noch ein Weilchen draußen sitzen! Morgen wollen wir eine schöne Radtour machen.
Schön, dass man mit dem Womo so mobil ist: schon in der Nacht hat es angefangen zu regnen und am Morgen ist von den Bergen nichts mehr zu sehen. Wir haben 10 Grad und frieren. Ein neuer Plan muss her: wir fahren weiter, diesmal gen Süden, irgendwo muss es ja schöner und wärmer sein. Wir landen in der Provence, auf einem Campingplatz bei Mezel. Hier ist es sehr windig, aber die Sonne lacht vom blauen Himmel. Allerdings scheinen wir hier unsere (nicht französischen) Stellplatznachban zu stören, was sie durch penetrantes Nichtgrüßen und andere Nettigkeiten deutlich machen.
Auch wenn wir länger bleiben wollten, wollen wir dies nicht an einem Ort mit so fürchterlichen Campern. Und so verlassen wir diesen Campingplatz (mit den so ziemlich schlechtesten und kältesten sanitären Anlagen, die wir je erlebt haben). Eigentlich wollten wir heute durch die Trevans-Schlucht wandern, aber mangels Parkplatz fahren wir weiter ins Val d’Allos. Da uns der Park- und Stellplatz in Colmars nicht zusagt und dieser eh auf einen Tag Aufenthalt begrenzt ist, fahren wir auf den Campingplatz nebenan! Hier frühstücken wir erstmal, holen dann die Fahrräder raus und fahren auf den Col d’Allos. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Motorrad zum Parkplatz am Lac d’Allos und wandern zum Mont Pelat! Es ist einfach wunderschön in dieser Gegend. Und da wir immer noch nicht genug haben, fahren wir am dritten Tag mit den Fahrrädern auf den Col des Champs.
Nach einigen traumhaften Tagen in Colmars werden unsere Vorräte knapp und die Einkaufsmöglichkeiten im Val d’Allos sind nur begrenzt. So geht unsere Tour also aus dem Tal raus, um in Puget-Therniers einzukaufen. Man merkt, dass man nicht mehr so hoch ist: es ist unglaublich warm. Ein Grund mehr, wieder in ein Tal zu fahren: dieses Mal durch die Daluis-Schlucht nach Guillaumes, wo wir auf dem Stellplatz einen tollen Platz bekommen. Wir machen noch eine kurze Radtour in Richtung Col de la Cayolle und entdecken in Entraunes einen kleinen Campingplatz…Am nächsten Tag machen wir noch eine Radtour nach Valberg und anschließend in den quasi gegenüberliegenden Ort Sauze.
Der Wetterbericht soll wieder einmal Recht behalten: erst am Abend kommt leichter Regen.
Nr. 51
Heute verlegen wir auf den kleinen Campingplatz in Entraunes. Es ist nur noch eine andere Camperin da, ansonsten ist hier nichts los. Da die Sonne wieder vom Himmel lacht, schnappen wir uns die Fahrräder und fahren auf den Col de la Cayolle! Am nächsten Tag hat sich der Himmel wie angekündigt zugezogen und wir machen einfach mal nichts! Allerdings lacht uns am nächsten Tag wieder so ein strahlend blauer Himmel an, dass wir eine Wanderung zum Col des Trentes Souches unternehmen. Und da wir so in Wanderlaune sind, geht es an unserem letzten Tag hier zum Baisse de la Bouliere.
Heute fahren wir nach Valberg. Hier ist es, wie die letzten Male auch schon, erheblich kälter! Der Stellplatz ist fast leer, die Aussicht grandios, aber rundherum leider alles voller Hundekot…Und da man keine Campingsachen nutzen darf, holen wir unsere Mopete raus und kurven etwas herum. Dabei entdecken wir einen Campingplatz in Beuil, der uns so gut zusagt, dass wir zum Womo zurückfahren, packen und zum Campingplatz fahren. Hier ist es nicht nur viel wärmer, hier kann man auch wunderschön draußen sitzen…und dabei haben wir schon das Ziel unserer nächsten Wanderung vor Augen: den Mont Mounir.
Das Wetter am nächsten Tag ist ideal für die geplante Wanderung und so geht es hoch hinaus…
Nr. 53
1. Von der Wanderung sind wir auch am nächsten Tag noch völlig erschosssen und außerdem soll das Wetter schlechter werden. Und so fahren wir zurück durch die Daluis-Schlucht, machen hier noch einen kleinen Spaziergang und landen dann in Digne-les-Bains.
Nr. 17
1. Eigentlich war unser Plan, von Digne aus ins Luberon zu fahren. Allerdings haben wir auf dem einzigen geöffneten Campingplatz, den wir überhaupt gefunden haben, keinen Platz mehr bekommen! Und so kommt Plan B: wir fahren nach Bedoin. Hier sind die ersten beiden Campingplätze ebenfalls voll und wir begnügen uns mit dem Stellplatz, der bis zum Abend auch noch voll wird. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Rad auf den Mont Ventoux. In Bedoin ist es schon kalt, auf dem Gipfel ist es noch viel kälter und natürlich windiger! Aber es ist wieder ein Erlebnis, hier oben zu stehen. Und wir haben richtig Glück: am morgigen Tag findet ein Autorennen statt und der Berg ist für Radfahrer gesperrt!
Nr. 54
Da es in Bedoin so unglaublich kalt ist, entschließen wir uns, noch weiter in den Süden zu fahren, diesmal südlich des Luberon. Auf dem Campingplatz in Lourmarin bekommen wir einen der wenigen freien Stellplätze! Hier ist es zwar insgesamt schon wärmer, aber dafür regnet es zeitweilig…Am nächsten Tag verlegen wir nach Puimoisson, wo wir aufgrund der Lage auf dem Hochplateau den Mistral richtig zu spüren bekommen. Dafür stehen wir hier fast alleine. Die Sonne strahlt, aber der Wind ist viel zu heftig, um etwas zu unternehmen. Am nächsten Morgen hat sich der Wind gelegt und wir können mit dem Motorrad zum Wanderparkplatz nach Estoublon fahren und endlich durch die Trevans-Schlucht wandern. Der Rundweg an der Schlucht entlang ist schön angelegt und bietet herrliche Ausblicke, insbesondere jedoch am Belvedere, von wo aus man das Hochplateau von Valensole und den Mont Ventoux erkennen kann.
Puimoisson Nr. 55
Die Wettervorhersage hält, was sie verspricht: am Morgen haben wir strahlend blauen Himmel. Da wir aber noch etwas Fahrrad fahren wollen, verlegen wir (mal wieder) nach Digne. Zunächst schauen wir uns dort einen anderen Stellplatz an, der uns aber gar nicht zusagt, und fahren dann auf einen der Campingplätze. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir unsere Radtour durch die Clue de Barles. Es geht immer leicht bergauf, bis die Straße immer enger wird und sich durch die Felsen zwängt. Leider ist das imposante Stück Straße nicht sehr lang, aber eindrucksvoll ist es allemal! Wir fahren dieselbe Strecke mit einem Abstecher zum Col du Fanget zurück. Der Col ist allerdings den Umweg nicht unbedingt wert! Am Ende haben wir über 80 Kilometer auf dem Fahrradtacho und freuen uns über die wunderschöne Radtour. Nur um draußen zu sitzen, ist es zwischenzeitlich aber schon wieder zu kalt.
Der Campingplatz ist zwar okay, aber leider sehr laut. Wir gucken ein letztes Mal auf die Wettervorhersage und beschließen, in Richtung Alpe d’Huez zu fahren! Auf dem Stellplatz in Allemond ist alles frei! Wir bleiben. Am nächsten Tag fahren wir mit unseren Rennrädern zum Col de la Croix de Fer. Eine Tour, die wir uns erheblich einfacher vorgestellt haben.
Da wir von der Landschaft hier so begeistert sind, machen wir am darauffolgenden Tag eine Wanderung zum Col des Sept Laux, die wir im Nachhinein aber als sehr grenzwertig bezeichnen würden. Es geht fast 900 Höhenmeter in Serpentinen immer am Hang entlang hoch. Wenn wir uns jetzt die Bilder anschauen, war es wieder eine fantastische Landschaft, aber der Weg dorthin und vor allem der Gedanke an den Rückweg, haben wahrscheinlich dazu beigetragen, dass wir relativ wenig von der Schönheit mitbekommen haben!
1. Nach ein paar wunderschönen, aber sehr anstrengenden Tagen in Allemond versuchen wir unser Glück wieder im Vercors! Wir entscheiden uns für einen Camping municipal in St-Jean-en-Royans und sind, als wir den Platz nach einigem Umherirren endlich gefunden haben, total positiv überrascht! Hier werden wir bleiben! Am nächsten Tag machen wir eine Radtour durch die Gorges de la Bourne nach Villard-de-Lans. Bei unserem letzten Besuch war die Schlucht gesperrt.
Und weil es so schön war, machen wir am nächsten Tag wieder eine Radtour, aber diesmal die Voie Verte an der Isere entlang.
Nr. 57
1. Wir verabschieden uns vom Vercors, obwohl das Wetter ein Traum ist! Aber wir wollen in diesem Urlaub unbedingt noch mit dem Rennrad auf den Grand Colombier radeln! Und so führt uns unsere Fahrt wieder einmal nach Seyssel, wo wir direkt an der Rhone einen der letzten Stellplätze bekommen! Eigentlich ist es hier herrlich, aber leider verläuft nebenan die Bahn…und die fährt auch in der Nacht, genauso wie ganz viele Autos. Mit anderen Worten: die Nacht hier ist eher unruhig! Am nächsten Morgen starten wir zum Colombier und sind erschrocken über die heftige Steigung! Wir kämpfen uns hoch und werden, wie erhofft, mit einer grandiosen Aussicht belohnt! Die Abfahrt ist recht schnell und nachdem alles wieder verstaut ist, brechen wir gegen Mittag in Richtung französisches Jura auf. In Mijoux bekommen wir einen Platz und können den Abend im herrlichen Sonnenschein genießen. Etwas Bedenken haben wir, als sieben französische Womos auf den Platz fahren und eine Wagenburg bilden, aber glücklicherweise es dennoch sehr ruhig auf dem Platz,. Wir klönen eine ganze Weile mit den Briten, die neben uns stehen und versinken recht früh in den Tiefschlaf!
Von Mijoux geht es über les Rousses direkt in den Almabtrieb! Wir fahren kilometerweit hinter einer bunt geschmückten Kuhherde hinterher, deren Hinterlassenschaften uns noch in Deutschland am Wagen kleben… Zum Glück können wir die Kühe irgendwann überholen und kommen nach mehreren Umleitungen nach fast zwei Stunden auf die lang ersehnte Autobahn! Als wir an der ersten Raststätte unseren Wagen sehen, wünschen wir uns nichts sehnlicher als Regen….aber der kommt erst Stunden später, als wir hinter Freiburg einen Stellplatz suchen, der weder direkt an der Bahn, noch direkt an der der Autobahn liegt! Letztlich landen wir in Meißenheim, einen schön angelegten Stellplatz, der bei Sonne bestimmt noch etwas attraktiver ist als bei 13 Grad und Regen. Aber wir haben uns den Regen ja gewünscht! Da wir noch den Fabrikverkauf in Herzogenaurach mitnehmen wollen, verbringen wir die folgende Nacht auf dem herrlichen Stellplatz in Cadolzburg, bevor wir am nächsten Tag über Herzogenaurach zurück nach Norddeutschland fahren!
Mijoux Nr. 47
Markt Cadolzburg Nr. 24
Meißenheim Nr. 25
Wer vom Glück immer nur träumt,
darf sich nicht wundern, wenn er es verschläft.
Ernst Deutsch
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