Juni 2013
Dies ist unser erster Urlaub in Frankreich. Wir haben überhaupt keine Ahnung, was uns erwartet. Aber schon nach wenigen Tagen sind wir vom Frankreich-Virus infiziert. Sicherlich hängt dies auch mit dem traumhaften Wetter zusammen, aber auch Landschaft, Leute und alles drumherum sind grandios.
Nach der Arbeit und anschließender Geburtstagsfeier starten wir recht spät gen Süden. Um 01:00 Uhr legen wir einen Stopp in Höhe Kassel ein. und werden zum Glück am nächsten Morgen früh geweckt. Im strömenden Regen fahren wir weiter und hören, als wir gerade an der Grenze sind, dass die Autobahn, auf der wir gerade unterwegs waren, wegen des vielen Regens abgesackt ist! Wir fahren durch die Schweiz und landen auf einem Stellplatz in der Nähe von Annecy, in La Balme-de-Sillingy.
Nr. 6
Bei Sonnenschein gehts am nächsten Tag nach Montelimar. Der Stellplatz ist ganz schön und auch "die Stadt des weißen Nougats" ist ganz nett. Leider fegt der Mistral über uns hinweg, so dass es doch recht frisch ist. Am nächsten Tag fahren wir weiter in die Ardeche. An einer Info-Tafel in Saint-Martin-d'Ardeche suchen wir uns einen Campingplatz heraus und verfahren uns prompt im Ort. Hier lernen wir zum ersten Mal die kleinen, engen französischen Straßen kennen! Der Campingplatz ist sehr charmant: große Parzellen, nahe am Ort und direkt am Fluß. Ideal, um mit dem Fahrrad die Panoramastraße an der Gorge de l'Ardeche zu fahren.
Nr. 2
Nach diesen wunderschönen Tagen an der Ardeche zieht es uns weiter. Wir wollen unbedingt auf den "Géant de Provence", den Giganten der Provence, wie der Mont Ventoux auch genannt wird. Wir entscheiden uns für die "Anfänger-Auffahrt" und verbringen den restlichen Tag und die Nacht auf dem Stellplatz in Sault, bevor wir uns am nächsten Tag mit den Fahrrädern auf den Berg wagen! Man kann kaum glauben, wie viele Fahrradfahrer es hier gibt!
Heute geht es früh los. Bei angenehmen Temperaturen fahren wir auf den Mont Ventoux. Zunächst durch Wald, dann durch eine bizarre Felsszenerie. Es ist beeindruckend. Da wir gute Sichtverhältnisse haben, haben wir am Gipfel einen gigantischen Rundumblick. Hier sind eindeutig mehr Radfahrer unterwegs als motorisierte Verkehrsteilnehmer.
Nach so vielen imposanten Eindrücken zieht es uns weiter. Nächstes Ziel ist die Camargue. Und so stranden wir am Nachmittag auf dem Stellplatz von Saintes-Maries-de-la-Mer. Dieser ist asphaltiert, eng und einfach nur schrecklich. Und da wir nicht herausfinden, ob man wirklich am Strand übernachten darf, fahren am nächsten Morgen auf einen der Campingplätze.
Wir packen mal wieder unsere Fahrräder aus und fahren einen angenehmen Sandweg am Strand entlang. Leider fängt es unterwegs an zu regnen und zwar in Strömen. Und irgendetwas zum Unterstellen sucht man am Strand ja eher vergeblich...Und so nutzen wir anschließend den "Campingplatz-Luxus" und stellen uns samt Klamotten und Fahrrad unter die kalten Außenduschen. Immerhin kommt dann doch die Sonne wieder raus und wir gehen noch einmal in die Stadt. Der angekündigte Stierkampf fällt allerdings wegen des Wetters aus. Und da die Wettervorhersage auch eher mäßig ist, beschließen wir am nächsten Tag abzureisen.
Wir machen zunächst einen kurzen Stopp in Arles, dem "Tor zur Carmargue" und fahren anschließend nach Carro an der Cote Bleue. Wir bekommen auf dem dortigen Stellplatz einen Platz in der ersten Reihe direkt am Wasser. Allerdings gibt es hier keinen Strand, sondern nur Felsen. Eine herrliche Gegend.
Am nächsten Tag geht es weiter an der Küste entlang. Durch Marseille (sehr, sehr eng und wuselig) nach Cassis. Hier parken wir am Ortsausgang und fahren mit dem Fahrrad die Corniche des Cretes. Ein grandioses Erlebnis. Zum Glück hält die Straße nicht ganz, was die Schilder versprechen: 30% Steigung. Die Strecke hätte man tatsächlich wohl auch mit dem Wohnmobil fahren können, aber mit dem Fahrrad kann man viel einfacher überall anhalten. Und das lohnt sich hier ganz besonders. Nach dieser Tour fahren wir zur Halbinsel Giens, um dort auf einem Campingplatz zu übernachten.
Da wir in diesem Urlaub noch ein wenig baden wollen, fahren wir weiter, auf der Suche nach Sandstrand. Fündig werden wir in Ramatuelle, am Strand von Pampelonne. Ein parzellierter Stellplatz, umgeben von Bambus direkt am Sandstrand! Ein Traum. Hier verbringen wir ein paar Tage und vertreiben uns die Zeit mit Radfahren und Baden.
Nr. 4
Nach so viel Meer geht es jetzt wieder ins Landesinnere, zum Lac de Sainte-Croix bzw. zur Gorges du Verdon. Der See übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem, so türkis leuchtet er in der Sonne. Da es unglaublich heiß ist, entscheiden wir uns für einen Campingplatz am Ufer des Sees in Les Salles-sur-Verdon. Der Campingplatz liegt nicht nur unmittelbar am See, sondern hat noch einen zweiten Ausgang zum Ort, so dass man gleich im kleinen Zentrum ist.
Nr. 5
Es wird Zeit, mal wieder die Fahrräder herauszuholen: Obwohl wir früh losfahren, ist es schon richtig heiß, als wir am Beginn der Route de Crete in La Palud-sur-Verdon (D952) ankommen. Bei einem Bäcker decken wir uns mit französischen Spezialitäten ein, bevor wir feststellen, dass wir noch weiter hochradeln müssen. Um genau zu sein: weitere 600 Höhenmeter. Aber was dann folgt ist kaum zu beschreiben: fast 700m tief unter uns fließt der Verdon! Es geht einfach senkrecht runter! Und über uns kreisen Adler und Geier. Es ist unvorstellbar, was die Natur hier geschaffen hat. Nicht umsonst spricht man auch vom Grand Canyon du Verdon.
Nach diesem Ausflug gucken wir uns natürlich auch noch das beschauliche Dörfchen Moustiers-Sainte-Marie an. Über dem Dorf schwebt zwischen den Felsen an einer 135m langen Kette ein goldener Stern.
So schwer es uns auch fällt, wir müssen langsam an die Rückreise denken. Wir fahren auf der Südseite der Verdonschlucht (D71) gen Heimat.
Trotz kleinerer Hindernisse auf der Straße und einem defekten Navi kommen wir auf dem Stellplatz in Le Bourget-du-Lac am Lac du Bourget an. Es ist unerträglich heiß. Eine weitere Nacht verbringen wir im Allgäu, wo das Thermometer in der Sonne auf über 50°C ansteigt und kommen schließlich recht staufrei zuhause an. Im Verkehrsfunk hören wir noch, dass es zu Autobahnsperrungen kommt, weil der Asphalt schmilzt, aber da sind wir schon zuhause.
Die Straßen, insbesondere in den Alpen und in Ortschaften können in Frankreich sehr eng sein, auch wenn es sich um Hauptstraßen handelt. Wir haben festgestellt, dass wir nie wieder ohne vernünftige Straßenkarte fahren werden, denn abgesehen davon, unser Navi irgendwann einfach nicht mehr funktionierte, hat es uns doch das ein oder andere mal über sehr kleine Straßen geführt.
Wer vom Glück immer nur träumt,
darf sich nicht wundern, wenn er es verschläft.
Ernst Deutsch
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