Kärnten und Südtirol

September 2013


Für diese Reise hatten wir eigentlich nur ein festes Vorhaben: einmal das Stilfser Joch mit dem Fahrrad zu bezwingen,  einmal davon überzeugen, ob die Beinamen "Königin der Passstraßen" und "Höchster Rummelplatz Europas" tatsächlich zutreffen. Und mit diesem einen Ziel im Kopf haben wir alles drumherum spontan und nach Wetterlage entschieden!


Nach der Arbeit geht es los. Ersten Ziel: der Caravan-Salon in Düsseldorf. Es ist unser zweiter Messebesuch, aber das erste Mal, dass wir mit dem Wohnmobil da sind und den Stellplatz dort nutzen. Das muss man einfach mal erlebt haben! Einziges Manko ist der unmittelbar angrenzende Flughafen, aber der hat zumindest ein Nachtflugverbot.

Stellplatz Messe Düsseldorf
Messestellplatz in der Einflugschneise


Am nächsten Tag steht natürlich der Messebesuch an. Allerdings beschließen wir, die nächste Nacht woanders zu verbringen und fahren noch bis nach Ladenburg. Dort gibt es einen wunderbar, nahe dem Neckar  gelegenen und schön angelegten Stellplatz. Von hier aus lassen sich Heidelberg und der Königstuhl bequem mit dem Fahrrad erkunden.

Nr. 17



Unser nächstes Ziel ist Calw im Schwarzwald, wo wir Freunde besuchen und dort auch übernachten. Anschließend geht es weiter  nach Österreicch, ins Kaunertal. Dort wollen wir mit dem Fahrrad die Kaunertaler Gletscherstraße hochfahren. Wir kommen aufgrund der Verkehrslage leider erst gegen 15 Uhr in Feichten an. Bei strahlender Sonne fahren wir die Mautstraße zunächst bis zum Gepatsch-Stausee und dann noch ein Stück weiter. Leider wird es aber so kalt, dass wir bald umdrehen. Das schönste haben wir vermutlich noch nicht einmal gesehen. Da es im Kaunertal keinen Stell- oder Campingplatz gibt, der uns gefällt, fahren wir anschließend weiter nach Pfunds und bekommen dort einen herrlichen Stellplatz auf dem Campingplatz am Via Claudiasee.

Nr. 4



Am folgenden Tag passiert mal wieder das, was typisch für uns ist. Völlig spontan beschließen wir, in die Zollfreizone Samnaun zu fahren. Natürlich mit dem Fahrrad, sind ja schließlich nur neun Kilometer. Wer die Straße kennt, weiß, dass noch etwa 1000 Höhenmeter dazukommen! Wir wussten es nicht! Aber geschafft haben wir es trotzdem! 



Nun soll es aber doch endlich mal in Richtung Stilfser Joch gehen. Da uns unsere Stellplatznachbarn in Pfunds im Vinschgau einen Stellplatz in Glurns empfohlen haben, steuern wir diesen an. Aber vorher machen wir noch einen Zwischenstopp in Reschen. Von hier aus wandern wir zum Hochmoor von Plamort, um uns die Befestigungsanlagen und Bunker des "Alpenwalls" anzugucken.

Nach der Wanderung fahren wir nach Glurns. Der Name lässt es nicht vermuten, aber es handelt sich um ein niedliches mittelalterliches Städtchen. Und der Stellplatz ist in der Tat ein Traum. Nur die Zufahrt ist eher ein Alptraum, denn die ist extrem eng!

Nr. 6



Heute geht es endlich mit dem Fahrrad auf das Stilfser Joch. Die ersten 10 km führen uns entspannt am Etsch-Radweg entlang, erst in Prad beginnt die Auffahrt: 25km, 1840hm und 48 Kehren.  Es ist unglaublich anstrengend, aber das Glücksgefühl, oben angekommen zu sein, übertrifft alles.

Wir fahren über den Umbrailpass und Santa Maria Val Müstair zurück zum Wohnmobil und schaffen es gerade noch vor dem großen Unwetter.



Der Tag danach: alles tut weh und die Gipfel um uns herum sind weiß! Zeit aufzubrechen. Wir wollen ins Warme! So gehts zunächst zum Kalterer See. Hier ist es angenehm warm, aber die Preise so unangemessen hoch, dass wir weiterfahren. Zurück in die Berge: es wird der Stellplatz am Misurina-See mit direktem Blick auf die Drei Zinnen.

Nr. 5



Nachts hatten wir Frost. Sowas war eigentlich nicht geplant. Wir starten dennoch zu unserer Tour zur Auronzo-Hütte. Mit dem Fahrrad, denn für Wohnmobile kostet die Maut für die kurze Auffahrt 33 Euro.  Nach kürzester Zeit stellen wir fest, dass die Idee nur mäßig gut ist, denn 16% Steigung mit Wanderschuhen im Rucksack sind nicht unbedingt angenehm! Oben angekommen brauchen wir erstmal etwas warmes zu trinken. Es ist schon sehr auf Tourismus ausgelegt hier oben, der Parkplatz ist riesig und der Wanderweg gut angelegt. Wir wandern noch ein Stück an den Drei Zinnen entlang, bis wir einen Blick "hinter" die Berge werfen können. Eine schwarze Wand verkündet nichts gutes. Und so brechen wir die Wanderung ab und sind sagenhaft schnell wieder am Wohnmobil. Gerade rechtzeitig  vor dem einsetzenden Regen! Und so brechen wir wieder auf in wärmere Gefilde. Nächster Stopp: Innichen.

 



Der Stellplatz in Innichen hat uns überhaupt nicht zugesagt. Sehr laut und sehr teuer! Und so landen wir in Kärnten, genauer: auf einem Campingplatz in Seeboden am Millstädter See. Hier stehen wir, abgesehen von einem anderen Wohnmobil völlig alleine. Am nächsten Tag machen wir eine Radtour zur Goldeck-Panoramastraße. Leider haben wir kaum Panorama, weil die Büsche und Bäume zu hoch sind. Zurück am Campingplatz stellen wir fest, dass wir jetzt die einzigen dort sind.

Nr. 3



Heute haben wir keine Lust zum Radfahren und so machen wir eine kleine  Wanderung zur Burg Sonneck. Dort befindet sich ein Foltermuseum, welches durchaus sehenswert ist (wer es denn mag!). Anschließend geht es weiter zur Pichl-Hütte! Sehr empfehlenswert, allerdings kommen die meisten Besucher hier mit dem Auto hoch! Als wir zurück zu unserem Wagen kommen, sehen wir, dass wir nicht mehr alleine sind: ein großes Zelt steht direkt vor uns, nicht einmal einen Meter Platz bis zu unserem Wagen. Und dass, wo der gesamte Platz über mehrere Ebenen komplett leer ist! Am nächsten Tag fahren wir mit dem Fahrrad über eine Höhenstraße zur Maltahochalmstraße. Nach 30 km mehr oder weniger bergauf kommen wir an der Mautstelle an. Das Wetter wird immer schlechter und wir beschließen, umzudrehen. Wieder einmal gerade rechtzeitig.

 



Nachts zieht ein Sturm über uns hinweg, die Zeltbewohner vor uns ziehen in ihr Auto ein und am morgen sind die umliegenden Berge weiß. Sogar der einzige Baum auf dem Campingplatz ist entwurzelt. Zeit für uns, wieder aufzubrechen.

Wir fahren über den Felbertauern zunächst nach Kundl, um dort einmal durch die Klamm zu wandern und treffen uns abends mit Freunden in Oberammergau. Am nächsten Tag legen wir einen Zwischenstop auf dem Stellplatz in Kitzingen ein, um anschließend nach Hause zu fahren

Nr. 18